Faschingshochzeit Erlstätt

Faschingshochzeit 1998

Ramponine und Irmbert hießen die Hochzeiter
Auf einem Misthaufen zu Erlstätt gaben sie einander das Ja-Wort
 
Erstmals 1928 hielten die Kraimooser gemeinsam mit den Erlstättern eine Faschingshochzeit ab. Weitere Hochzeiten folgten im Rhythmus von zehn Jahren. Heuer war es nun wieder soweit und der „Grünoberverein Kraimoos“ und die „Musketiere Erlstätt“ setzten gemeinsam wie in den vergangenen zehn Jahren diese Tradition fort. Im großen Stil wurde diese urbayerische Brauchtumsveranstaltung am Faschingssamstag in den Orten Kraimoos und Erlstätt gefeiert.
 
Viel unterwegs war in den letzten Wochen der Hochzeitslader Konrad Kecht, um alle Bräutigam einzuladen. Viel Zeit mussten die Vorstände der beiden Vereine, Armin Pietsch und Claudia Klauser, mit ihren Helfern für die Vorbereitungen dieses Spektakels aufbringen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Alles verlief bestens und auch das Wetter machte mit. Eine Faschingshochzeit verläuft wie bei einer richtigen Hochzeit, nur aus Männer werden Frauen und aus Frauen Männer, hieß es.
 
Im Gasthaus „Schwögler“ in Krainmoos begann das lustige Fest. Die Gäste wurden von Braut und Bräutigam empfangen, gemeinsam nach dem Salzen wurde die Morgensuppe eingenommen und immer mehr und mehr Gratulanten trafen ein. Darunter waren auf dem Weg zum Traunsteiner Faschingszug Halt in Krainmoos machten. Gegen Mittag war es Zeit für Brautpaar und Festgäste, zur Trauung nach Erlstätt zu fahren. Begleitet von der Feuerwehr Erlstätt und einigen Faschingswagen, die nach Traunstein fuhren, setzte der bunte Zug in Bewegung; vorneweg die Blaskapelle Grabenstätt, dann folgte der Wagen mit den „schneidigen Buam“ und Freunde des Brautpaares. Mit dabei war der „Kammert-Wagen“, der die Brautaussteuer transportierte. Zu sehen waren auch betretende Mienen und lautes Schluchzen war zu hören, als das Gefährt mit den „Verflossenen“ von Braut und Bräutigam vorbeizog. Dagegen herrschte in der nachfolgenden Kutsche viel Sonnenschein, da ja Hochzeiterin und Hochzeiter dem „schönsten Tag“ immer näher kamen.
 
Höhepunkt der Faschingshochzeit war die standesamtliche Trauung auf dem Misthaufen beim „Schusterbauer“. Dort warteten bereits die „Bürgermeisterin“ Claudia Klauser und ihre „Gemeindeschreibering“ Heidi Adelsberger, Progoder Konrad Kecht führte das Brautpaar in die nach Kuhmist riechende Amtsstube und wollte zur Trauung schreiten. Einige „Verflossene“ von Braut und Bräutigam wollten diese verhindern, doch nach einem gespielten Handgemenge gaben sich letztlich Ramponine Nedganzgscheid, Leidumanandkutschiereerstochter von Bad Eglsumpf und Irmbert Stichtglei, Buschhackhäckselsohn von Batzruab das Ja-Wort. Der Ringetausch und ein Kuss in Ehren in Gegnwart der Trauzeugen folgten und die vielen Zuschauer zeigten sich begeistert über dieses Brautpaar. Sie groß und er klein, das passt doch gut zusammen , hieß es.
 
Progoder Kecht kündigte den Hochzeitslauf an, viele meldeten sich, denn ein Busserl der Kranzljungrfrau wollte jeder haben. Die „Burschen“ Sonja Englmaier und Christina Sticht gewannen diesen Lauf. Bald setzte bei der Verwantschaft das Geratsche ein, diese ehe werde nicht lange halten und hinter vorgehaltener Hand hieß es, schon am Aschermittwoch wollen diese beiden wieder auseinander gehen.
 
Die Hochzeitsfeier fand im Gasthaus „Fliegl“ statt, zum Tanz spielte die „Stötthamer-Musi“ auf, dann folgten das Weinstüberl, die Ehrentänze und das Weisen.
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